WAPPE

Berühmten in Zagan In der Geschichte der Stadt, sowohl zu den herzoglichen, als auch zu den kaiserlichen Zeiten, können verschiedene Formen des Stadtwappens gefunden werden. Das Wappen auf dem Siegel der Stadt änderte sich mit den folgenden Herren der Stadt und des Herzogtums. Die Anfänge des Saganer Stadtwappens sind mit der Verleihung der Stadtrechte verbunden und diese hat Sagan bereits vor 1260 erhalten. Die Verleihung von Stadtrechten hing von der Gründung einer Selbstverwaltung und einer Stadtkanzlei sowie dem Rathausbau verbunden ab. Eine Stadt durfte, als eine selbstständige Institution, eigene Urkunden ausstellen. Dazu benötigte sie ein Zeichen, das die Rechtskraft dieser Urkunden bestätigte. Diese Rolle begann das Stadtwappen zu erfüllen. Das älteste Stadtwappen Sagans stammt aus der Zeit, als die Stadt im Besitz der Herzoge aus der Glogau-Saganer Piastenlinie war. Es befindet sich auf dem Abdruck des Stadtsiegels von 1305. Das Wappen stellt dieWehrmauer mit einem zweiteiligen Turm dar, welcher mit einem dreieckigen Dach gedeckt ist, und in der Mitte ein offenes Tor zeigt. Im Tor befindet sich ein Ritter mit einer Lanze und einem Schild. Rechts vom Turm ist ein Ritterhelm mit einem Pfauschwanz, links vom Turm ein Schild mit dem schlesischen Adler zu sehen, was ausdrücklich auf die Angehörigkeit zu Schlesien hinweist. Ein solches Wappen ist heute an dem Kachelofen im Kurlandsaal des Saganer Kulturpalastes zu finden. Später diente das Motiv dieses Siegela als Muster für die Entwicklung von den neusten Formen des Stadtwappens, von 1968 bzw. 1993. Ein anderes Wappenbild stammt ebenfalls aus den Piastenzeiten. Es stellt eine Wehrmauer mit zwei Türmen dar. Zwischen den Türmen befindet sich ein Schild mit dem schlesischen Adler und im Tor in der Mauer – ein „S“. Dieses Wappen befand sich auf den Stadtsiegeln im 14. und 15. Jh. Das erste dieser Siegel wurde von Marian Gumowski im Danziger Archiv an einer Urkunde von 1384, das zweite von H. Saurma-Jeltsch im Breslauer Archiv an einer Urkunde von 1428 gefunden. 1472 kauften die sächsischen Fürsten, Ernst und Albrecht, das Herzogtum Sagan. Die neuen Herren haben drei Jahre später das Stadtwappen geändert. Anstelle des schlesischen Adlers erschien ein schwarzer Löwe – das Wappen der Meißener Markgrafen. Dieses Bild befindet sich auf dem Stadtsiegel von 1486. Dieses Wappen galt bis 1602, als die nachfolgenden Herren der Stadt ein neues Zeichen verliehen. Dies geschah mit einem besonderen Privileg, das am 13. März 1602 in Prag vom Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und König von Böhmen Rudolf II. von Habsburg verliehen wurde. 1549 ging nämlich das Herzogtum Sagan in die Hände der damaligen böhmischen Könige, der Habsburger, über. Das neue Wappen stellte auf dem ersten und vierten Feld eines vierteiligen Schilds zueinander gewandte goldene Löwen mit Kronen auf schwarzem Grund dar. Auf dem zweiten und dritten Feld befand sich ein weißes offenes Stadttor zwischen zwei schmalen Türmen mit Fenstern, Zinnen und Schießscharten auf rotem Grund. Im Tor befand sich ein Schutzgitter sowie ein großer schwarzer Buchstabe „S“, welcher vom Stadtnamen stammte, der damals, zwischen dem 14. und 18. Jh., Sagano, Sagani, Saganie, Sagane, Zagani, Saganensis, Sagen, Sagan heißen konnte. Über dem Wappenschild befindet sich ein Helm mit einer Helmdecke – schwarz-gelbe auf der rechten und rot-weiß auf der linken Seite. Das Ganze ist mit einer Königskrone geziert, über der sich zwei Adlerflügel ausbreiten. Gemäß der Verleihungsurkunde erhielt die Stadt vom Kaiser das Recht, alle unter dem neuen Siegel ausgehenden Briefe und Urkunden mit rotem Wachs zu siegeln. Die Original-Wappenurkunde Sagans von 1602 befindet sich in den Sammlungen des Wojewodschafts-Staatsarchivs in Zielona Góra. Dieses schöne Wappen ist heute an der Rathausturmgalerie von der Seite der Warszawska-Straße sowie an einer Bank im Hauptschiff der Mariä-Himmelfahrts-Kirche und auf den städtischen Münzen und Scheinen, die von den kommunalen Behörden Sagans 1917-1923 emittiert wurden, zu finden. In einer etwas geänderten Farbgebung wird das rudolfsche Stadtwappen in der Studie „Polnische Stadtwappen“ präsentiert. Der goldene Löwe befindet sich auf blauem Grund, das Tor ist rot auf weißem Grund und das „S“ ist schwarz. Das von Rudolf II. verliehene Wappen galt bis 1968. Bis dahin sind keine weiteren Wappenverleihungsurkunden bekannt. In der Geschichte der Stadt nach dem II. Weltkrieg wurde auch das Stadtwappen mit dem niederschlesischen Adler und dem Buchstaben „S“ verwendet. Es schmückte oft Ansichtskarten, Wimpel und Stadtsouvenirs. In der neusten Stadtgeschichte erscheinen noch drei Wappenbilder, die an das älteste Siegel vom 14. Jh. anknüpfen. Die Unterschiede zwischen diesen drei Wappen sind jedoch sehr gering. Das erste dieser drei Wappen wurde der Stadt durch einen Beschluss des Rats der Stadt von 1968 verliehen. Das Wappen wurde von dem damaligen Museumsleiter in Nowa Sól, Aleksander Fudalej, entworfen. Auf einem roten Feld befanden sich weiße Mauern und Türme mit schwarzen Fenstern und Toren; außerdem ein schwarzer Adler auf einem goldenen Schild mit einem weißen Halbmond auf der Brust, ein identischer Adler auf dem Ritterschild und ein Stahlhelm mit grünen Federn sowie ein Ritter mit einer Lanze und einem Schild im Tor. Das zweite Wappen wurde durch den Beschluss des Stadtrats Nr. 11/8/93 vom 25. Februar 1993 verliehen. Es wurde von Grażyna Kulej – Zwiemik in Zusammenarbeit mit dem Historiker Jerzy Winczaruk entworfen.

Die Vorbereitungsarbeiten zur Verabschiedung dieses Entwurfs dauerten seit 1990. Im Schildfeld befinden sich Wehrmauern mit Zinnen. In der Mitte ist ein Turm mit Zinnen und einem dreieckigen Dach. Im offenen Tor steht ein Ritter ohne Kopfdeckung mit einer Lanze in der rechten und mit einem dreieckigen Schild mit einer Adlerabbildung in der linken Hand. An den Seiten des Turms über der Mauer: rechts ein Helm mit einem halbrunden Pfauenfederkamm, links ein dreieckiger Schild mit einem Adler, der einen Halbmond auf der Brust hat- dem Wappen der niederschlesischen Piasten. Farbgebung: Hintergrund; Mauern und Turm –weiß bzw. silbern; Tor und Adler – schwarz; Halbmond – weiß, Schild – gelb bzw. golden; Helm, Ritter und Turmdach – silbern. Der Beschluss Nr. XXI/46/96 des Stadtrates Żagań, vom 22. Mai 1996 über die Satzung der Stadtgemeinde Żagań sagt im § 3: 1. Das Stadtwappen ist ein Zeichen, dessen Beschreibung und Muster die Anlage Nr. 2 dieser Satzung beinhaltet. 2. Die Stadtfarben entsprechen der Stadtfahne in Form eines Rechtecks in rot, gelb und rot. Diese Farben beziehen sich auf die historischen Farben des Herzogtums Sagan. Das Verhältnis der Fahnenbreite zu ihrer Länge beträgt 6:9.

Das Muster der Stadtfahne beinhaltet die Anlage Nr. 3 dieser Satzung. In der Anlage Nr. 2 der Satzung der Stadt Żagań befindet sich folgende Beschreibung: I. Beschreibung des Wappens der Stadt Żagań: Das Wappen der Stadt Żagań ist dem ältesten Siegel der Stadt nachgebildet. In seinem Feld befinden sich Wehrmauern mit Zinnen. In der Mitte ein Torturm mit zwei Fenstern und einem dreieckigen Dach. Im offenen Tor steht ein Ritter ohne Kopfdeckung mit einer Lanze in der rechten und mit einem dreieckigen Schild mit einer Adlerabbildung in der linken Hand. An den Seiten des Turms über der Mauer: rechts ein Helm mit einem halbrunden Pfauenfederkamm, links ein dreieckiger Schild mit einem Adler, der einen Halbmond au der Brust hat (das Wappen der niederschlesischen Piasten). Farbgebung: Hintergrund; Mauern und Turm –weiß bzw. silbern; Tor und Adler – schwarz; Halbmond – weiß, Schild – gelb bzw. golden; Helm, Ritter und Turmdach – silbern. Żagań gehört zu den Städten, die gemäß dem geltenden Gesetzt über die kommunale Selbstverwaltung neben ihrem Wappen auch eine Fahne führen. Sie ist ein rechteckiges Stoffstück mit den Farben rot, gelb, rot, die horizontal angeordnet sind. Ihre Anzahl entspricht der Anzahl von Hauptfarben im Stadtwappen. Darüber hinaus beziehen sich die Farben auf die historischen Farben des Herzogtums Sagan. Die Fahne wird bei städtischen Feierlichkeiten gehisst. von FF auf der Grundlage von “Almanach Żagański“ 1999 Autor: Wiesław Chłopek